1995 - 2005

Von Berndorf aus über die Grenzen hinweg

Mit der Privatisierung und dem Wegfall vieler politischen und staatlichen Grenzen beschritt die Berndorf AG in den 1990er Jahren verstärkt internationale Wege. Berndorf Besteck und Berndorf Bäderbau waren die ersten Tochtergesellschaften der Berndorf Gruppe, die sich im frisch geöffneten Osten Europas engagierten. Die Öffnung der Grenzen schuf neue Märkte direkt vor der Haustüre.

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Am 1. Jänner 1995 trat Österreich der Europäischen Union bei. Und auch die Berndorf AG streckte weiter ihre Fühler aus. So stießen in diesen Jahren viele Unternehmen fernab vom Triestingtal zur Unternehmensgruppe: die Silica Verfahrenstechnik GmbH aus Berlin, die Aichelin Ges.m.b.H. aus Mödling, die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG aus Ternitz sowie zur Jahrtausendwende Pressblechspezialist Hueck Engraving aus dem deutschen Viersen, die heute als Hueck Rheinische firmiert.

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Diese genannten Unternehmen haben übrigens ihre Standbeine in einem Feld, das für die Wirtschaft in Europa zunehmend spielentscheidend wurde: Energie. Silica baut Anlagen, die es ermöglichen, im Boden zwischengelagertes Erdgas zu reinigen und aufzubereiten. Die SBO AG fertigt spezielle Bohrstrangkomponenten, mit denen auch bislang unerreicht gebliebene Öl- und Gasvorkommen erschlossen werden können. Und Aichelin beliefert Kunden, die unter anderem Bestandteile von Windkraftwerken aushärten, mit Industrieöfen.

Der Internationalisierungsprozess ging sehr schnell vonstatten: Hatte die Berndorf Gruppe 1988 – am Übergang vom verstaatlichten Betrieb zum Privatunternehmen – nur 5 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ausland beschäftigt, waren es 2003 – also acht Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs – schon mehr als 60 Prozent. Dieses Wachstum über die Grenzen hinaus ermöglichte nicht nur die Sicherung der bestehenden, sondern auch die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze in Österreich.