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2005 - 2019

Amerika, Asien und neue Gruppenstruktur als Wachstumsmotor für Berndorf

Fünf Jahre nach der Jahrtausendwende schien die Welt so richtig im globalen Zeitalter angekommen zu sein. Produkte aus aller Welt wurden in aller Welt verwendet. Quasi „am laufenden Band“ kam dabei Technologie aus Berndorf zum Einsatz. Touchscreen- und LCD-Bildschirme für die immer beliebteren Smartphones und Tablet-PCs liefen von hochglanzpolierten Edelstahlbändern aus der Fertigung von Berndorf Band. Aber auch Stahlbänder für die Laminatindustrie oder für Prüfstände der automobilen Formel I-Rennserie, stellten die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Produkte aus Berndorf unter Beweis.


Während sich Berndorf Band schon in den 1970er und 1980er Jahren als Pionier mit Standorten in den USA, Japan, Korea und China international aufgestellt hatte, baute die Berndorf Gruppe ab 2005 verstärkt auch über andere Tochtergesellschaften an einer globalen Struktur. Realisierbar wurde der Erweiterungskurs, der den Gruppenumsatz bis auf 700 Millionen Euro im Jahr des 175-Jahr-Jubiläums 2018 anwachsen ließ, durch einen strukturellen Neuaufbau der Organisation. 


Fit für Wachstum dank neuer Gruppenstruktur
Zunächst hatte die Berndorf AG ihre Anteile an der Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO AG) auf 31 Prozent reduziert. Die vormalige Tochter SBO AG wurde ab 2005 zur Schwestergesellschaft der Berndorf AG (BAG). So wie die ein weiteres Jahr später gegründete Berndorf Immobilien AG (BIMAG), die sich heute mit der Entwicklung und Modernisierung von Industrieimmobilien beschäftigt, war sie nun nicht mehr Teil der Berndorf Gruppe. 


In der Folge präsentierte sich die auf das operative Kerngeschäft fokussierte Berndorf AG als netto schuldenfreies Unternehmen. Derart aufgefrischte Kapitalreserven gaben der früheren Metallwarenfabrik aus dem Triestingtal die Chance, sich global „neu zu erfinden“. Mit jedem Erweiterungs- und Vertiefungsschritt wurde das Bild einer hochtechnologisch orientierten Industriegruppe klarer erkennbar.


So sicherte 2006 das neu geschlossene Joint Venture Lumpi-Berndorf Draht- und Seilwerke mit Standorten in Berndorf und Linz eine strategisch wichtige Marktposition für die Berndorf Gruppe am Energiesektor. 2007 stärkten die Akquisitionen von SAFED und Rheinischer Press Pad wichtige Gruppenstandbeine wie etwa den Industrieofenbauer AICHELIN oder den Oberflächenstruktur-Spezialisten HUECK. Als weiterer Neuzugang aus dem Bereich Hochtechnologie wurde das 1924 in Deutschland gegründete deutsche Formenbau-Unternehmen HASCO mit seinem global breit aufgestellten Netzwerk zu einem neuen Träger des Gruppenwachstums aufgebaut. 


Generationswechsel an der Spitze
2008 ordnete die Berndorf AG – nach der Konzernarchitektur – auch die Führung des Unternehmens neu. Mehrheitsaktionär Norbert Zimmermann vollzog den Generationswechsel an der Spitze. 20 Jahre nach dem von ihm initiierten Management Buy Out schied er aus der operativen Führung aus und übernahm den Aufsichtsratsvorsitz der Berndorf AG. Sein langjähriger Vorstandskollege Peter Pichler folgte ihm als CEO und führte gemeinsam mit Dietmar Müller als CFO und Franz Viehböck als CTO das Unternehmen.


Nahtlos setzte der neue Dreier-Vorstand den Wachstumskurs fort – sowohl in geografischer wie produkttechnischer Hinsicht. In den Jahren 2012 bzw. 2016 erweiterte AICHELIN Produktions- und Vertriebskapazitäten zunächst in Europa und später in Amerika durch die Akquisition von Bosio in Slowenien sowie von Atmosphere Group/AFC Holcroft in den USA. Schon zuvor war die AICHELIN-Tochter in Peking zum Marktführer in China aufgestiegen und bediente von dort aus Kunden in Asien mit hochwertigen Industrieanlagen und Systemen zur Wärmebehandlung. Auch der Spezialist für Federstahldraht Joh. Pengg AG konnte mit Hilfe von Joint Ventures Standorte in Indien 2008 und den USA 2016 weiter ausbauen. 


Neuzugänge treiben globales Wachstum an
Als neue Geschäftsfelder wurden Mechatronik und Medizintechnik durch die Akquisition der bayrischen Venturetec Mechatronics (heute Venturetec Rotating Systems) erschlossen und bis heute vertieft. Globales Engagement im Hightech-Automotive-Markt erreichte Berndorf mit der Akquisition am süddeutschen Unternehmen stoba Präzisionstechnik. 


Ein knappes Jahrzehnt – von 2011 bis 2019 – bildete der Zulieferer von Komponenten für Dieselmotoren ein starkes industrielles Standbein Berndorfs in diesem Sektor. 2017, nach der Eröffnung einer neuen Produktionsstätte in den USA, beschäftigte die Berndorf-Tochter mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das war fast ein Drittel der gesamten Berndorf-Gruppe. 


Ab 2019 entwickelte sich das so stark gewachsene Unternehmen auf eigenständigem Weg weiter. Ähnlich wie einst die SBO AG im Jahr 2005 wurde stoba aus der Berndorf Gruppe auf die BAMAG (Berndorf AutoMotive AG) abgespalten und zu einer neuen Schwestergesellschaft der Berndorf AG. 2023 zog sich Berndorf aus seiner Eigentümerrolle im Automotive-Sektor – im Zuge eines Management Buy Outs an die beiden langjährigen stoba-Vorstände – ganz zurück.

Neue Werkshalle für Pengg Indien
HASCO Normalien
Vorstandswechsel
Wissenschaft und Technik in dieser Zeit

2007/2008 - Die USA und Europa werden von der schlimmsten Finanzkrise seit 1945 erschüttert

2010 - Das I-Pad, der erste kommerziell erfolgreiche Tablet-Computer wird von Apple vorgestellt

2011 - Die deutsche Bundesregierung beschließt den Ausstieg aus der Atomenergieproduktion.

2013 - Die Weltwirtschaft erholt sich langsam von der schweren Finanzkrise, die 2008 ausgebrochen war.
Ab diesem Jahr beginnt sich der Begriff „Internet der Dinge“ für die allgegenwärtige IT-Vernetzung im beruflichen wie privaten Leben der Menschen durchzusetzen.

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