2019 - HEUTE
Berndorf 4.0 – mit frischer Energie in das Zeitalter einer multipolaren Welt
Zu Beginn des neuen Jahrzehnts traf die Berndorf AG frühzeitig wichtige Entscheidungen für die personelle Nachfolge in Schlüsselpositionen. Schon zum 175. Gründungsjubiläum des Werks, das im Spätsommer 2018 gemeinsam mit knapp 1.500 Mitarbeiter:innen aus aller Welt am Mutterstandort Berndorf gefeiert wurde, erfolgte die Präsentation der Pläne für einen großen Generationswechsel an der Spitze der Unternehmensgruppe. 2020 kam es zur Umsetzung – Schritt für Schritt.
Sonja Zimmermann folgte ihrem Vater Norbert Zimmermann als neue Vorsitzende des Berndorf-AG-Aufsichtsrats. Bis heute nimmt Norbert Zimmermann als Mehrheitsaktionär jedoch weiterhin Verantwortung für das Unternehmen wahr. Aus dem Berndorf-AG-Vorstand schied der langjährige Vorsitzende Peter Pichler zur Jahresmitte aus, Franz Viehböck folgte ihm als CEO. Dietmar Müller blieb im neuen Zweier-Vorstand CFO. Viel zu früh und völlig unerwartet verstarb Peter Pichler, der sich darauf vorbereitete, ein Mandat im Berndorf-AG-Aufsichtsrat auszuüben, Ende 2020.

Bereit für neue Aufgaben: Generationswechsel in Berndorf
Die neue Führung steht symbolisch für ein neues Berndorf-Zeitalter. Sonja Zimmermann ist die erste Frau an der Spitze des BAG-Aufsichtsrats. Sie vertritt den seit mehr als drei Jahrzehnten stabilen Mehrheitseigentümer bereits in zweiter Generation. Der neue CEO Franz Viehböck wiederum war vor 30 Jahren als erster und bislang einziger Österreicher Mitglied einer Weltraummission und verbrachte knapp acht Tage auf der Raumstation MIR. Er sagt: „Die Berndorf Gruppe hat das technologische Rüstzeug, um einen Beitrag zur positiven Entwicklung des Planeten zu leisten.“
Einer gänzlich unerwarteten Herausforderung hatte sich die neue Berndorf-Spitze gleich in ihrem ersten Jahr nach dem weltweiten Ausbruch von Covid-19-Infektionen zu stellen. Von 2020 bis 2023 hielt die neuartige Form einer Lungenentzündung, die erstmals zum Jahreswechsel 2019/2020 in China bestätigt worden war, als Corona-Pandemie Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Atem. Eine dreiviertel Milliarde Infektionen und 20 Millionen Todesopfer weltweit sowie viele Beschränkungen des persönlichen und wirtschaftlichen Verkehrs hinterließen tiefen Spuren im Weltwirtschaftssystem.

Trotz Lockdowns: Auf sicherem Kurs durch die Corona-Pandemie
Nationale und regionale Lockdowns, die zur Eindämmung der Virusausbreitung in unterschiedlichen Zeitspannen von den Behörden verhängt wurden, brachten immer wieder die Produktion in Betriebsstätten zum Erliegen und ließen Lieferketten weltweit stocken. Der Berndorf Gruppe gelang es dennoch durch vorausschauendes Management in den Betrieben sowie dank nachhaltiger Sicherung ihrer finanziellen Unabhängigkeit und Liquidität auf sicherem Kurs durch alle Phasen der Corona-Pandemie zu steuern. Die meisten Betriebe arbeiteten unter Einhaltung aller Sicherheitsauflagen durch und schafften es aus eigener Kraft durch die Krise.
Als Resultat wurde 2020 nicht nur ein positives Ergebnis in der Gruppe erzielt, sondern es wurden darüber hinaus Initiativen zur Digitalisierung und Verschlankung von Prozessen in den Betrieben massiv beschleunigt. Der so entstandene Entwicklungsschub in der Organisation machte es möglich, über den verbesserten digitalen Austausch innerhalb der Gruppe global noch intensiver zwischen Standorten in Europa, Asien sowie in Nord- und Südamerika zusammenzuarbeiten.
2021 wurde zu einem der erfolgreichsten Jahre der Berndorf-Geschichte. Der bis heute voran getriebene Ausbau der Produktionskapazitäten in Asien und in den USA erlaubt es den Berndorf-Tochterunternehmen wie AICHELIN, Berndorf Band, HUECK oder Joh. Pengg, noch enger an den Bedürfnissen der Kunden zu koppeln. Dem Umstand, dass die wirtschaftliche Entwicklung mittlerweile von einer Vielzahl globaler Zentren getrieben wird, trägt Berndorf damit voll Rechnung.
Berndorf Gruppe am Weg zur Klimaneutralität
2022 wurde klar, dass das schrittweise Abebben der Corona-Pandemie die Entwicklung des Planeten keineswegs in ruhigeres Fahrwasser bringen würde. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine kehrte der Krieg nach Europa zurück. Wieder wurden Lieferketten erschüttert, Inflation trat an die Stelle langjähriger Preisstabilität und eine massive Energiepreiskrise ließ den Bedarf an unabhängiger Energieversorgung zum wichtigsten Baustein der Energiewende in der Wirtschaft werden.
Eine Zeit, die reich an externen Einflussfaktoren ist, erfordert es, Entscheidungen mit Weitsicht zu treffen. Die Berndorf Unternehmen waren darin so erfolgreich, dass der Gruppe 2022 eine weitere Steigerung des zuletzt hervorragenden Ergebnisses gelang. Notwendige Investitionen in energetische Unabhängigkeit waren aus eigener Kraft möglich. So deckt beispielsweise das Tochterunternehmen Venturetec Rotating Systems am modernsten Unternehmensstandort der Gruppe in Kaufbeuren dank Photovoltaik bereits die Hälfte seines Strombedarfs aus eigener Kraft. Der Berndorf-AG-Mutterstandort in Niederösterreich gilt als drittgrößter Business-Stromerzeuger im Land überhaupt.
Dass die Berndorf AG seit 2018 konsequent Mittel für die gruppenweite BIT-Innovationsförderung vergibt, passt gut in dieses Bild. Langfristig wirksame Innovationsprojekte sichern den Platz Berndorfs in der Hochtechnologie. Großes Erfolgspotenzial erwarten die Berndorf-Unternehmen für die kommenden Jahre in der Dekarbonisierung von Wärmebehandlungsprozessen, beim Ausbau von internationalen Netzen mit erhöhter Energieübertragungskapazität sowie in der energieeffizienten Erzeugung und Lagerung von Wasserstoff für industrielle Anwendungsbereiche. Im für die wirtschaftliche Zukunft entscheidenden Energiesektor ist die Berndorf Gruppe damit nach über 180 Jahren industrieller Unternehmensgeschichte voll wettbewerbsfähig.


Wissenschaft und Technik in dieser Zeit
2020 - Zum Jahreswechsel Entdeckung des Covid-19-Virus. Infektionen lösen weltweit Corona-Erkrankungen aus. Die Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) stellt eine Pandemie fest, die bis 2023 dauert. Der weltwirtschaftliche Austausch wird in dieser Zeit drastisch beschränkt.
Ende 2020 - Notfallzulassungen für mRNA-Impfstoffe wurden erteilt. Dies waren die ersten Zulassungen für die Anwendung der mRNA-Technologie beim Menschen angesichts der globalen Covid-19-Pandemie.
2022 - Russland greift im Februar seinen westlichen Nachbarstaat Ukraine militärisch an. Damit kehrt der klassisch-konventionelle Krieg nach Europa zurück und dauert bis heute an. Wichtige wirtschaftliche Verbindungen sind unterbrochen.
Ende 2022 - Das 2015 gegründete Software-Unternehmen OpenAI gibt eine markant verbesserte Version seines Chatbots GPT zur kostenlosen Nutzung für die Öffentlichkeit frei. Damit steht leistungsfähige „Künstliche Intelligenz“ (KI) erstmals einem breiten Publikum zur Verfügung. Innerhalb von nur fünf Tagen verzeichnete ChatGPT-3.5 bereits eine Million Nutzer:innen.
2024 - Elon Musks privates Raumfahrtunternehmen SpaceX kommt dem Ziel, eine vollständig wiederverwendbare Rakete zu bauen, einen großen Schritt näher. Beim fünften Testflug des Raumschiffes „Starship“ gelingt erstmals das Auffangen der ersten Raketenstufe, die wieder zur Startrampe zurückkehrte und exakt dort landete.